Auch im Tresorbau muss man mit der Zeit gehen. Das betrifft neben modernen Sicherungsmaßnahmen auch den Bedienkomfort. Die Beleuchtung spielt hierbei eine wichtige Rolle. Viele Tresorbauer rüsten ihre Produkte daher auf zeitgemäße LED-Beleuchtung um.
Warum stellt die Beleuchtung den Tresorbauer überhaupt vor ein Problem?
Komfort und Sicherheit sind selten miteinander vereinbar – zumindest nicht ohne Kompromisse. Immer mehr Privatleute entscheiden sich in Anbetracht der hohen Einbruchskriminalität für einen Tresor. Bei einer Gesamtzahl von 5,76 Millionen Straftaten (2017) entfällt ein Großteil auf Diebstahl und Raub. Über 117.000 Wohnungseinbrüche wurden in diesem Zeitraum verzeichnet, die Aufklärungsrate liegt hingegen bei lediglich 17,8 Prozent. Prävention ist also definitiv wichtig. Bei Tresoren ist die hermetische Abschirmung nach außen Sinn und Zweck der Konstruktion, um nebenbei auch vor Feuer zu schützen. Das bedeutet aber ebenso, dass für die Beleuchtung nur wenige Optionen bleiben.
Potenzielle Schwachstelle: Verkablung
Eine Verkabelung zu äußeren Stromquellen ist immer eine potenzielle Schwachstelle in der Tresorkonstruktion, da man die Kabel an irgendeiner Stelle nach außen führen muss. Bei begehbaren Tresoren ist dies etwas einfacher zu lösen, weil man schon beim Bau die Kabel mit in die Planung einbeziehen kann. Eine Nachrüstung oder Ausstattung von kleineren Tresoren mit Lampen (was bei den meisten Kunden die Regel ist), bietet hier nicht viele Optionen. Batterie- bzw. akkubetriebene Lösungen waren bei herkömmlichen Glühlampen nie sonderlich langlebig bzw. verlässlich und mit einem hohen Wartungsaufwand verbunden. Die moderne Technik hat die Tresorbauer in die Lage versetzt, mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
Tresorbauer: Nicht nur hier zieht die LED-Beleuchtung ein!
Die LED-Beleuchtung hält überall Einzug. Leuchtdioden benötigen wesentlich weniger Strom als herkömmliche Leuchtmittel, sind in der Regel erheblich langlebiger und lassen sich aufgrund der kompakten Bauform in allen möglichen Formen und Varianten verbauen – für den Tresorbau eigentlich ideal. Gerade im Hinblick auf den Stromverbrauch lassen sich Lösungen für Standtresore, Bodentresore und sogar Geldkassetten mit Batterien und Akkus finden.
Da Tresore normalerweise nur kurze Zeit geöffnet bleiben, werden die LED-Lampen nur sehr wenig beansprucht, weswegen eine Batterieladung je nach Leistung und Größe der verbauten Beleuchtungslösung viele Monate halten kann. Für den Nutzer bedeutet dies weniger Wartungsaufwand und einen höheren Komfort.
Zusätzlich kann man die LED-Beleuchtung heutzutage sehr einfach mit Bewegungsmeldern koppeln, so dass das Licht sich automatisch ein- und ausschaltet, wenn der Tresor geöffnet bzw. geschlossen wird.
Tresorbauer bieten umfangreiche Lösungen für LED-Beleuchtung an
Einer der größten Vorteile von LED-Beleuchtungen im Tresorbau ist, dass aufgrund der platzsparenden und leichten Bauweise eine Nachrüstung problemlos möglich ist. Meist können die LEDs in Form von Leuchtleisten einfach an die Rückwand oder die Trennwände der Ebenen geklebt oder magnetisch befestigt werden. Bohren oder ähnlich aufwändige Prozeduren (insbesondere Kabeldurchführungen) zum Verlegen der LED-Beleuchtung entfallen komplett, sofern keine externe Stromversorgung gewünscht ist.
Selbstverständlich kann man aber auch eventuell vorhandene konventionelle Leuchtmittel wie Glühlampen durch neue LED-Beleuchtung ersetzen, denn neben den Vorteilen bei der Montage spielen die LEDs auch optisch in einer ganz anderen Liga.
Gleichmäßige Ausleuchtung in einer beliebigen
(für die Augen sehr angenehmen) Farbgebung
ist mit herkömmlichen Glühbirnen nur schwer zu realisieren.
Der Energieverbrauch ist bei LEDs geradezu lächerlich gering – und sie erzeugen keine Abwärme, die bei längerem Betrieb insbesondere auf kleinem Raum zum Problem werden könnte. Bei Sonderanfertigungen, die der Tresorbauer auf Bestellung und nach Maß produziert, bietet die LED-Beleuchtung ebenfalls mehr Möglichkeiten und Flexibilität als herkömmliche Lösungen. Oftmals waren früher überhaupt keine Beleuchtungslösungen verfügbar, etwa bei kleineren Geldkassetten oder bestimmten Vertretern der Dokumententresore.
Der Tresorbauer profitiert beim Brandschutz durch LED-Beleuchtung
Brandschutz ist im Tresorbau neben dem Einbruchsschutz der wichtigste Aspekt, denn der Inhalt, also Wertsachen, Dokumente, Datenträger etc. sollten vor Feuer und hohen Temperaturen geschützt sein. Auch hier wäre eine Verkabelung mit herkömmlichen Leuchtmitteln ein Nachteil, denn die Kabeldurchführung stellt eine potenzielle Schwachstelle für Hitze dar. Außerdem ist sie natürlich selbst eine Gefahrenquelle für die Entstehung von Bränden, etwa bei Kurzschlüssen oder durch die bereits erwähnte Hitzeentwicklung herkömmlicher Glühlampen.
Waffenschränke, in denen neben den eigentlichen Waffen auch Munition gelagert wird, sollten aus diesem Grund ebenfalls nur mit modernen LED-Leuchtmitteln erhellt werden. Zwar bieten Batterien und Akkus prinzipiell auch die Möglichkeit zur Entstehung von Kurzschlüssen und Feuer, doch das Risiko ist im Vergleich zu anderen elektrischen Lichtquellen erheblich reduziert. Man muss also heute nicht mehr unbedingt Komfort gegen Sicherheit eintauschen.
Für Dokumententresore und Datensicherungsschränke
gelten überdies besondere Anforderungen.
In dieser Art Tresor werden Datenträger wie Festplatten, optische Datenträger, Magnetbänder und ähnliche Dinge gelagert. Obwohl bisweilen der Einbruchschutz ebenfalls gewünscht ist, stellt die sichere Aufbewahrung die wichtigste Anforderung an den Tresorbauer dar. Das bedeutet, dass äußere Einflüsse wie Hitze, große Kälte, Feuchtigkeit bzw. Wassereinbruch und natürlich Feuer abgewehrt werden müssen.
Wer nun denkt, dass normale Standtresore, in denen andere Wertsachen aufbewahrt werden, diese Anforderungen doch sowieso erfüllen, liegt nicht ganz falsch. Aber Datensicherungsschränke sind überdies darauf ausgelegt, die oft auf Magnetdatenträgern gespeicherten Daten von Festplatten besonders gut zu schützen. Nicht für diesen Zweck geeignete Bodentresore oder Waffenschränke können durch ihre Konstruktion (wir sprechen immerhin von Stahl) ein eigenes Magnetfeld besitzen, die eine Festplatte oder andere Datenträger beschädigen könnten.
LED-Beleuchtung übertrifft herkömmliche Leuchtmittel auch in diesem Punkt, denn elektrische Felder können Datenträger ebenfalls beeinflussen und ein batteriebetriebenes LED-Licht erzeugt ein weitaus kleineres Magnetfeld als eine 220-Volt-Glühlampe.
Vorteile von LED-Beleuchtung im Tresorbau:
- geringer Platzbedarf
- kaum Montageaufwand bei magnetischer oder Klebebefestigung
- flexible Nachrüstung möglich
- bessere Ausleuchtung aller Flächen und Ebenen
- geringerer Strombedarf
- geringerer Wartungsaufwand durch längere Batterie- und Leuchtmittellebensdauer
- optische Aufwertung
- keine große Hitzeentwicklung durch Beleuchtung
- geringere elektromagnetische Abstrahlung (z. B. für Datensicherungsschränke)
- auch in mobilen Geldkassetten und Sonderanfertigungen nutzbar
- für Waffenschränke geeignet, da kaum Gefahr von Funkenbildung oder Überhitzung
Tresorbauer haben die richtige Lösung für jeden Bedarf
Heutzutage kann man Geldkassetten und Dokumententresore schon im Baumarkt kaufen. Leider erfüllen diese selten die Anforderungen an die Sicherheit bzw. lassen in Sachen Brandschutz und Einbruchshemmung zu wünschen übrig. Auch Wandtresore sehen manchmal sehr viel stabiler aus als sie sind und lassen sich sehr einfach von Einbrechern öffnen oder geben beim kleinsten Feuer auf. Zudem ist die Befestigung oft mangelhaft, insbesondere dann, wenn sie nicht vom professionellen Tresorbauer vorgenommen wird. Bei günstigen Modellen fehlen meist die Befestigungsmaterialien, zum anderen sind Laien kaum in der Lage, eine geeignete und sichere Stelle im Haus zu finden, die wirklich Sicherheit bietet. Denn der beste Tresor schützt nicht vor Diebstahl, wenn er vom Dieb mitgenommen werden kann. Wer also wirklich seine Wertsachen schützen möchte, sollte beim professionellen Tresorbauer nach den geeigneten Lösungen schauen.
Welchen Schließmechanismus empfiehlt der Tresorbauer?
Hier spielen verschiedene Aspekte eine Rolle: Generell unterscheidet man zwischen Schlüssel und Kombinationsschloss, wobei letztere nochmal in elektronische und mechanische Zahlenschlösser unterteilt sind. Nicht jeder kann oder möchte sich eine Zahlenkombination merken; für diese Kunden kann ein Schlüssel die einfachste Lösung sein. Allerdings hat dies auch Nachteile: Kommt ein Einbrecher und sieht, dass ein Schlüssel benötigt wird, stellt er nicht selten die ganze Wohnung auf der Suche nach dem Schlüssel auf den Kopf. Außerdem können Schlüssel verloren gehen, dupliziert werden und müssen ihrerseits an einem sicheren Ort aufbewahrt werden. Zahlenkombinationsschlösser gelten als sehr sicher, wobei die Qualität je nach Tresorklassifizierung variiert.
Ähnliches gilt für elektronische Schlösser. Billigmodelle sind häufig sehr einfach mit Werkscodes zu überbrücken oder durch Eingriffe in die Elektronik zu knacken. Daher sollte man in erster Linie Modelle vom Tresorbauer kaufen, die eine VdS-Zertifizierung besitzen – jedenfalls dann, wenn man nach einem Diebstahl Geld von der Versicherung erwartet. Denn auch in Zukunft wird die Zahl der Wohnungseinbrüche voraussichtlich nicht maßgeblich zurückgehen. Eine temporäre Entspannung in der Statistik sehen viele Experten als bequeme Illusion, da sich insbesondere die Bandenkriminalität von Jahr zu Jahr verlagert. Banden, die vor einigen Jahren in Deutschland unterwegs waren, sind jetzt eher in Skandinavien aktiv. Es gibt aber keinen Grund, warum diese Banden nicht früher oder später wieder in Deutschland operieren sollten.
Fazit: Tresorbauer setzen aus vielen Gründen auf LED-Beleuchtung
Es gibt eigentlich keinen Grund, der gegen eine Ausrüstung oder Nachrüstung von Tresoren mit LED-Beleuchtung spricht. Der Komfortzuwachs ist insbesondere wegen des geringen Platzbedarfs enorm, denn man kann im Prinzip alle Flächen und Ebenen gleichmäßig ausleuchten. Kopplung an Bewegungssensoren und stromsparender Batteriebetrieb halten den Installations- und Wartungsaufwand sehr gering. Beim Einbruchs- und Brandschutz punkten LED-Lampen ebenfalls. Zum einen verursachen sie selbst seltener Feuer als herkömmliche Glühlampen mit 220V-Anschluss, zum anderen ist keine aufwändige Verkabelung notwendig, die wiederum an irgendeiner Stelle nach draußen geführt werden muss und somit den Tresorbauer vor die Entscheidung stellt, die Struktur dort zwangsläufig zu schwächen.
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