Niedersächsischer Schlachtbetrieb muss 3.000 Euro Strafe zahlen.
Barnstorfer Geflügelschlachthof muss 3.000 Euro zahlen, so Staatsanwaltschaft Oldenburg
Die Verantwortlichen eines Geflügelschlachthofs in Barnstorf müssen insgesamt 3.000 Euro zahlen, um einer Anklage wegen Tierquälerei zu entgehen. VIER PFOTEN hatte den Schlachthof im Oktober 2021 angezeigt. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat damit offenbar die Vorwürfe bestätigt, doch VIER PFOTEN hält eine Gerichtsverhandlung für effektiver als eine Strafzahlung.
Nachdem VIER PFOTEN Videoaufnahmen zugespielt wurden, die mutmaßliche Tierquälerei auf einem Schlachthof dokumentierten, erstatteten sie 2021 Strafanzeige. Das Video zeigt Mitarbeiter, die mit Metallstangen auf Legehennen einschlagen, und einen Hund, der Hühner zu Tode hetzt, während die Mitarbeiter nicht eingreifen.
Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Oldenburg, in Bezug auf die Tierquälerei-Vorwürfe auf einem Schlachthof im Landkreis Diepholz, zeigt, dass die Verantwortlichen nicht ungestraft davonkommen werden. Auch wenn die Geldauflage als nicht annähernd angemessen empfunden wird, ist dies ein Teilerfolg für den Tierschutz. Die auf den Videoaufnahmen dokumentierten Zustände sind schwer zu ertragen: Mitarbeiter schlagen mit Metallstangen auf zur Schlachtung vorgesehene Legehennen ein und lassen einen Hund augenscheinlich minutenlang Hühner zu Tode hetzen. Die panischen Schmerzensschreie der Tiere sind auf den Aufnahmen zu hören, während die Mitarbeiter ungerührt zuschauen. Der Verdacht liegt nahe, dass der Hund dies nicht zum ersten Mal gemacht hat und die Haltung der Tiere auf dem Schlachthof keineswegs artgerecht ist. Es wird offensichtlich, wie grausam Nutztiere in Deutschland behandelt werden, und dass Tierquälerei leider alltäglich ist. Wir fordern strengere Gesetze, mehr Kontrollen und härtere Strafen, um solche Missstände in Zukunft zu verhindern.
Tierschutzstiftung erstattet Strafanzeige wegen Tierquälerei auf Schlachthof
Tiertransporte sind für ausgediente Legehennen besonders qualvoll. Viele sterben bereits während des Transports an Überhitzung, Sauerstoffmangel oder Verletzungen. VIER PFOTEN fordert daher eine EU-weite Transportzeitbegrenzung von vier Stunden für Geflügel, eine maximale Verweildauer von sechs Stunden in Transportkisten und ein Verbot von Transporten von Legehennen bei bestimmten Temperaturen. Zusätzlich sollten alle Transportfahrzeuge mit Navigations- und Temperaturmessgeräten ausgestattet sein und es sollten strengere Kontrollen und Sanktionen eingeführt werden.
VIER PFOTEN, die weltweite Tierschutzorganisation, wurde 1988 in Wien gegründet, um Tiere unter direktem menschlichem Einfluss zu schützen. Die Organisation setzt sich für eine Welt ein, in der Tiere mit Respekt und Empathie behandelt werden. Die Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere, Nutztiere und Wildtiere in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros und Auffangstationen in elf Ländern bietet die Organisation schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.