Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat angekündigt, Anzeige gegen Almbauern in Kärnten und Umgebung zu erstatten. Grund dafür ist der Vorwurf, dass die Landwirte ihre Tiere schutzlos dem Wolf auf den Almen ausliefern. Die Tierrechtlern sehen darin eine Form von Tierquälerei, die sie zur Anzeige bringen möchten.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Tierrechtsorganisation fordert Schutz für Haustiere in der Wildnis
Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) argumentiert, dass domestizierte Schafe und Rinder, die als Haustiere gelten, in der Wildnis schutzlos den Gefahren ausgesetzt sind. Dies führt jährlich zu einem hohen Verlust an Schafen in Österreich, da sie auf den Almen ausgesetzt werden. Der VGT betont, dass auf den Almen eine Behirtung und ein Schutz vor großen Beutegreifern notwendig sind, um das Leid der Tiere zu verhindern. Die Organisation sieht die Verantwortung für dieses Leid nicht beim Wolf, sondern in der Vernachlässigung durch den Menschen.
Almbauern weisen Vorwürfe des VGT zurück
Josef Obweger, Vorstand der Kärntner Almwirtschaft, ist überrascht über die Vorwürfe des VGT und betont, dass es auf der genannten Alm Hirten gibt, die sich um die Tiere kümmern.
Politiker verteidigt traditionelle Almwirtschaft und kritisiert Tierschutzorganisation
Martin Gruber von der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) weist die Vorwürfe des VGT entschieden zurück und bezeichnet die traditionelle Almwirtschaft als eine vorbildliche Tierhaltungsform.
Kärnten: Verordnung zum Abschuss von Wölfen erlassen
Aufgrund wiederholter Angriffe von Wölfen auf Nutztiere in Kärnten hat das Bundesland im Januar 2022 eine Verordnung erlassen, die den Abschuss des ansonsten streng geschützten Wolfs erlaubt. Seitdem wurden bereits fünf Wölfe legal erlegt. Diese Maßnahme wurde ergriffen, um die Schäden für die landwirtschaftlichen Betriebe zu minimieren und den Schutz der Nutztiere zu gewährleisten.
Konflikt um Wolf: Tierschützer, Almbauern und Politiker uneins
Der Konflikt zwischen Tierschutzorganisationen, Almbauern und Politikern verdeutlicht die verschiedenen Standpunkte und Interessen, die sich durch die Rückkehr des Wolfs nach Österreich ergeben. Während der Verein gegen Tierfabriken auf einen besseren Schutz der Tiere auf den Almen hinweist, argumentieren die Almbauern und Politiker für die traditionelle Almwirtschaft als artgerechte Tierhaltungsform. Die Verordnung zum Abschuss des Wolfs in Kärnten versucht einen Kompromiss zwischen dem Schutz der Nutztiere und dem Erhalt der Almwirtschaft zu finden. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Konflikt weiterentwickelt und ob eine Lösung gefunden werden kann, die sowohl den Schutz der Tiere als auch den Erhalt der Almwirtschaft gewährleistet.