Die Mitarbeitermotivation im Einzelhandel ist ein wichtiges Thema und wirkt sich nicht nur auf das Betriebsklima, sondern auch auf die Kundenzufriedenheit aus. Denn ausgeglichene Mitarbeiter wirken auch nach außen hin ganz anders.
Die Einflussfaktoren für zufriedene Mitarbeiter
Im Prinzip ist die Mitarbeitermotivation im Einzelhandel für ein Unternehmen durchaus möglich, wenn die Verantwortlichen bereit dazu sind, sich mit den Einflussfaktoren zu beschäftigen und hier anzusetzen. Es gibt viele verschiedene Einflussfaktoren, die für eine gute Mitarbeitermotivation sorgen können. Einige der wichtigsten Faktoren sind:
- Natürlich wünschen sich die Mitarbeiter ein gutes Gehalt, doch Anerkennung besteht nicht nur aus monetären Mitteln. Jeden Tag wird im Einzelhandel durch die Mitarbeiter viel geleistet. Sie kümmern sich um die Kunden, achten auf die Präsentation der Waren und sorgen dafür, dass die Geschäfte gut laufen. Dafür wünschen sie sich Anerkennung durch die Vorgesetzten und diese Anerkennung kann auch aus Lob bestehen. Wichtig ist es, das richtige Maß zu finden, denn zu viel Lob wird schnell als Übertreibung angesehen.
- Begeisterung für das Unternehmen
Kaum ein Mitarbeiter ist so gut wie einer, der mit Begeisterung bei der Sache und von den Produkten überzeugt ist. Das fängt natürlich schon bei der Auswahl der Mitarbeiter an. Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Bewerber Interesse an den Produkten haben, die verkauft werden. Gut ist es, sie die Produkte vielleicht sogar selbst prüfen zu lassen, wenn es sich um ein kleines Unternehmen handelt. Die Mitarbeiter müssen für das Unternehmen begeistert werden. Das setzt aber auch voraus, dass die Vorgesetzten ebenfalls überzeugt sind und zwar nicht nur oberflächlich, sondern aus dem Herzen heraus. - Prämien und Gehaltserhöhungen
Natürlich ist es für ein Unternehmen immer eine Frage der Kalkulation, wie viel Mitarbeiter an Gehalt bekommen können. Dennoch ist es ein Fakt, dass finanzielle Anerkennung die Motivation deutlich steigern kann. Ob sich diese Anerkennung nun in Prämien oder vielleicht sogar in regelmäßigen Gehaltserhöhungen zeigt, ist dabei egal. Zwar ist der Einfluss von Geld auf die Motivation lange nicht so hoch wie andere Faktoren, aber er ist da. - Ziele formulieren
Der Mensch braucht Ziele, denn diese sind wichtig und sorgen dafür, dass nach vorne geschaut wird. Wer einfach nur jeden Tag zur Arbeit geht und monotone Vorgänge durchführt, wird irgendwann keine Freude mehr an seiner Arbeit haben. Anders sieht es aus, wenn ein Ziel erreicht werden kann. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Mitarbeiter durch ein Ziel zu motivieren. So ist es oft schon ausreichend, wenn sie mehr Verantwortung übernehmen können. In einem Gespräch mit dem Vorgesetzten, das regelmäßig stattfindet, können diese Ziele überprüft und angeglichen werden. Erreichte Ziele sind durch den Vorgesetzten auch positiv hervorzuheben. - Information als wichtiger Faktor
Mitarbeiter, die nicht darüber informiert sind, was im Unternehmen vor sich geht, fühlen sich nicht ernst genommen und sehen keinen Sinn darin, den Vorgesetzten zu vertrauen. Wer in einer Firma angestellt ist, der möchte auch gerne wissen, wie die Prozesse innerhalb des Unternehmens sind und, wenn möglich, sogar selbst einen Einfluss haben. Daher ist es wichtig, die Mitarbeiter zu informieren und ihnen auch die Möglichkeit zu geben, selbst Vorschläge mitzubringen. Inwieweit diese Vorschläge umsetzbar sind, ist immer eine Frage der Situation, dennoch ist es oft für Mitarbeiter schon ausreichend, wenn ihnen zugehört wird. - Stetige Förderung
Motivation ist etwas, das nicht mit einer Prämienzahlung erledigt ist. Es handelt sich hierbei um einen Prozess, der kein Ende hat, denn Mitarbeiter müssen immer wieder motiviert werden. Daher ist es die Aufgabe der Vorgesetzten, an dieser Stelle anzusetzen und zu überlegen, wie sie über verschiedene Punkte ihre Mitarbeiter motivieren können. - Motivation durch Kleinigkeiten
Wie wäre es mit einer Kaffeemaschine im Pausenraum? Gute Kaffeevollautomaten bieten für die Mitarbeiter, die gerade Pause haben, die Möglichkeit, sich zu entspannen und anschließend wieder motiviert an die Arbeit zu gehen. Das sind Kleinigkeiten, die sich jedoch dauerhaft auswirken. Neben dem Angebot von Kaffee für die Mitarbeiter, können auch Wasser oder andere Getränke zur Verfügung gestellt werden.
Schulungen für die Selbstmotivation
Neben der Mitarbeitermotivation an sich, ist es durchaus auch interessant darüber nachzudenken, Schulungen im Bereich der Selbstmotivation zur Verfügung zu stellen. Die Selbstmotivation ist ein wichtiger Punkt, der bei der generellen Motivation nicht unter den Tisch fallen sollte. Als interessante Hinweise in den Schulungen können folgende Punkte aufgegriffen werden:
- Bildliche Vorstellung der Ergebnisse
Was bringt es mir, wenn ich mir bei der Arbeit viel Mühe gebe? Diese Frage ist natürlich ganz besonders interessant und ein wichtiger Aspekt bei der Selbstmotivation. Mitarbeiter sollten sich Gedanken darüber machen, welche positiven Ergebnisse eine gut durchgeführte Arbeit mit sich bringen kann. Die bildliche Vorstellung dieser Ergebnisse beispielsweise ist eine gute Möglichkeit, um sich selbst zu motivieren. - Selbst Ziele setzen
Dass Ziele ein sehr wichtiges Thema in Bezug auf die Motivation der Mitarbeiter sind, wurde bereits deutlich gemacht. Diese Ziele sollten sich die Mitarbeiter aber auf jeden Fall auch selbst setzen. Bei Schulungen zum Thema Selbstmotivation ist es daher hilfreich, die Mitarbeiter zu unterstützen, sich selbst Ziele zu setzen. Das ist etwas, was erst einmal gelernt werden muss. Jeder Mensch hat andere Ziele und Vorstellungen davon, was er von seinem Leben erwartet und wie er sich seinen Beruf vorstellt. Es kann ein Ziel sein, eine höhere Gehaltsstufe zu erreichen, selbst zum Abteilungsleiter zu werden oder auch einfach jeden Abend zufrieden nach Hause zu gehen. - Offen sprechen
Dieser Punkt ist etwas, das bei vielen Mitarbeitern durchaus zu einem Problem wird. Denn offen darüber mit dem Vorgesetzten zu sprechen, dass man möglicherweise nicht zufrieden ist, ist eine Herausforderung. Es ist aber gleichzeitig ein Weg, selbst glücklicher zu werden. Um das Gespräch mit dem Vorgesetzten zu suchen ist es wichtig, sich Notizen zu machen und nicht unvorbereitet zu sein. Mitarbeiter sollten festlegen, was sie sich von dem Gespräch erhoffen und auch selbst Lösungen vorschlagen. Der Schritt nach vorn beeindruckt Vorgesetzte und gibt diesen die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Mitarbeiter einen Plan zu erarbeiten, wie sich Dinge verändern lassen.
Das Mitarbeitergespräch als Motivation
Viele kennen sie, viele mögen sie und viele hassen sie – die jährlichen Mitarbeitergespräche sind in vielen Unternehmen durchaus typisch und können beiden Seiten helfen, die Zusammenarbeit zu verbessern. Für die Vorgesetzten ist es wichtig, diese Gespräche nicht nur als eine Möglichkeit zu sehen, Kritik zu verarbeiten. Auch eine positive Resonanz ist für die Motivation ein Faktor, auf den nicht verzichtet werden sollte. Wer sich als Vorgesetzter also auf ein Mitarbeitergespräch vorbereiten möchte, der sollte festhalten, welche Eigenschaften des Mitarbeiters positiv gewertet werden können. Hier hilft es darauf hinzuweisen, was in dem vergangenen Jahr sehr gut gelungen ist. Empfehlenswert ist es daher, sich auch über das Jahr Notizen zu den Mitarbeitern zu machen.
Auch konstruktive Kritik kann durchaus motivierend wirken, denn so erfahren Mitarbeiter, was sie besser machen können. Dabei liegt der Fokus aber auf einer konstruktiven Kritik, denn diese sollte Informationen darüber enthalten, was besser gemacht werden kann. Kritik, die nur darauf abzielt, den Mitarbeiter zu demotivieren, bringt beiden Seiten nichts. Auch Vorgesetzte müssen lernen, die Mitarbeitergespräche richtig zu führen. Das ist zu Beginn erst einmal ein Prozess.
Wer jedoch darauf achtet, seinen Mitarbeitern zuzuhören und das Ziel hat, eine gute Atmosphäre für beide Seiten zu schaffen, der geht den Weg zur Mitarbeitermotivation genau richtig.
Bildnachweis: © unsplash.com – Titelbild David Cohen, Fotolia #01 kasto, #02 kasto, #03 FotolEdhar