Gut ein Drittel unseres Lebens verbringen Menschen in Deutschland im Bett. Laut Statistik entfallen rund 24 Jahre und vier Monate aufs Schlafen. Daran gemessen, schenken wir unserem Bettenhersteller bemerkenswert wenig Aufmerksamkeit. Dabei sind gute Betten extrem wichtig.
Viele Menschen in Deutschland kennen ihren Bettenhersteller überhaupt nicht
Der Umsatz der Bettenhersteller in Deutschland wird im Jahr 2019 ca. 3.278 Millionen Euro betragen. Gemessen an der Bevölkerungszahl geben wir pro Kopf gerade einmal 39,76 Euro im Jahr für Betten aus. In anderen Ländern wird mehr in den Schlaf investiert: In Großbritannien gibt man mit 6.889 Millionen Euro mehr als das Doppelte aus. Auch Frankreich liegt mit 3.862 Millionen Euro vor Deutschland. Selbst wenn man die unterschiedlichen Bevölkerungszahlen und Preise der Bettsysteme berücksichtigt, kommt Deutschland trotzdem insgesamt nur auf Rang 5, was die Investitionen in den gesunden Schlaf betrifft.
Auf die Lebensdauer der Betten umgerechnet, schlafen die meisten Deutschen etwa 22 Jahre im gleichen Bett. Immerhin achten die Menschen bei Matratzen inzwischen darauf, etwas Besseres zu kaufen – doch die sehr individuelle Frage, welche Matratze am besten für die eigene Nachtruhe ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Von billig bis teuer – günstige Matratzen findet man heutzutage bereits im Discounter zum Schnäppchenpreis.
Für Menschen, die aus finanziellen Gründen nicht viel in ihr Schlafzimmer investieren können, ist das natürlich gut, denn zumindest kann sich inzwischen jeder regelmäßig eine neue Matratze leisten. Aus hygienischen Gründen empfehlen Fachleute nämlich, die Matratzen alle sieben bis zehn Jahre auszutauschen. Aus physiologischen Gründen sollten die günstigen Modelle aber meist schon wesentlich früher ausgetauscht werden, da sie einfach durchgelegen sind. In der Praxis liegt der Durchschnittswert für die Nutzungsdauer der Matratzen bei etwa 14 Jahren – also deutlich zu hoch.
Die Matratze ist nicht das wichtigste Element für einen guten Schlaf, sagen Bettenhersteller
In Deutschland ist die Matratze also in der Regel das Maß der Dinge, wenn es um die Schlafqualität geht. Vernachlässigt wird dabei allerdings meistens die Tatsache, dass man auf die Wahl der Bettenhersteller längst nicht so viel Energie aufwendet wie auf den Matratzenkauf. Mindestens ebenso wichtig ist laut Schlafforschern die Qualität der jeweiligen Möbel der Bettsysteme.
Ob Boxspringbetten, klassischer Lattenrost oder andere Systeme: Stimmt die Qualität nicht, bringt auch die beste Matratze nichts und umgekehrt – ein hochwertiges Bett renommierter Möbelhersteller ist ohne eine vernünftige Matratze ebenfalls kein idealer Schlafplatz. Dass die Bettenhersteller ein natürliches Interesse am Verkauf hochwertiger Bettsysteme haben, ist kein Geheimnis.
Dennoch stimmen die meisten Experten zu, dass Qualität nicht zum Schnäppchenpreis zu haben ist. Das gilt für klassische Lattenrost-Betten ebenso wie für Wasserbetten oder Boxspringbetten, die in den letzten Jahren sehr populär geworden sind.
Massivholzmöbel der Bettenhersteller haben eine deutlich längere Lebensdauer
Aufgrund der langen Nutzungsdauer der meisten Betten sollte man bedenken, dass die teilweise recht hohen Anschaffungskosten bei Produkten namhafter Bettenhersteller in Deutschland sich über die Jahre hinweg relativieren. Letztlich wird man bei ein bis zwei Jahrzehnten Lebensdauer eines guten Betts nur wenige Cent pro Tag ausgeben müssen. Wer sich also einen höheren Anschaffungspreis direkt leisten kann, sollte über diese Investition in die Gesundheit nachdenken.
Manche Polstermöbelhersteller haben aufgrund der großen Konkurrenz der günstigen Mitnahmemärkte die hochpreisigen Qualitätsmöbel wiederentdeckt, für die der Bedarf in den letzten Jahrzehnten eher zurückging. Gerade die Bettenhersteller profitieren in Deutschland vom gestiegenen Problembewusstsein der Bürger, was die Schlafqualität angeht. Beim Kauf der Möbel wird beim Schrank also schon mal ein Auge zugedrückt, was die Qualität angeht. So ein Schrank aus dem Möbelmarkt muss meist auch nur ein paar Jahre durchhalten – übersteht mehrere Umzüge aber eher selten.
Ähnliches gilt für Wohnzimmermöbel, zumal hier die Änderungen im Stil und der Mode eher für einen zeitnahen Austausch beim Polstermöbelhersteller sorgen als im Schlafzimmer, das in der Regel mehr funktional als modisch aktuell eingerichtet wird. Massivholzmöbel haben also im Segment der Wohnzimmermöbel eher ausgedient als im Schlafzimmer, da dort die längere Lebensdauer sehr viel wichtiger ist.
Boxspringbetten und Wasserbetten sind Verkaufsschlager geworden
Der klassische Lattenrost ist mittlerweile durch die bequemen Boxspringmatratzen vieler Bettenhersteller zurückgedrängt worden. Dabei handelt es sich um ein Bettensystem, das in den USA seit langer Zeit sehr populär ist. Vereinfacht gesagt, verzichtet man beim Bettgestell auf die aufwendige Unterkonstruktion mit Lattenrost und schichtet mehrere Matratzen übereinander, was einen hohen Liegekomfort verspricht. Doch nicht alles, was auf den ersten Blick bequem erscheint, ist auch auf lange Sicht qualitativ hochwertig, warnen renommierte Bettenhersteller.
Der Aufbau der Boxspring-Systeme ist fast immer identisch:
- Unterbox
- Matratze
- Topper
Die Unterbox besteht dabei aus einem Unterbau-Holzkasten inklusive Federkern. Darauf kommt eine zweite Matratze, die ebenfalls einen Federkern besitzen sollte (allerdings weichen manche Bettenhersteller davon ab). Optional, aber üblich, ist der Topper, der bei vielen Boxspringmatratzen extra gekauft werden muss. Der große Vorteil ist das punktgenaue Abstützen des Körpers beim Liegen.
Gute Boxspringbetten sind nicht billig. Es gibt zwar inzwischen bereits Modelle für wenige hundert Euro, doch die Langzeitqualität dieser Bettenhersteller ist oft nicht sonderlich hoch. Entscheidend ist die Qualität der Boxspringmatratzen, die auch nach Jahren in ihre Ursprungsform zurückfedern sollten. Dies hängt von der Verarbeitung, aber auch der Qualität der Zulieferer ab, die für die Fertigung der einzelnen Federelemente verantwortlich sind. Dass günstige Bettenhersteller hier keine Premiumqualität liefern können, muss jedem klar sein, der ein billiges Boxspringbett erwirbt.
Ein anderes erfolgreiches Segment der letzten Jahre sind Wasserbetten. Hier hat die Entwicklung aus den einstmals wabbeligen und seekrank-machenden Wasserblasen echte Hi-Tech-Schlafstätten gemacht. Wer beim Kauf von Wasserbetten an Badewannen denkt, liegt dabei gar nicht so falsch, denn schließlich muss die mit Wasser gefüllte Matratze in einer wasserdichten Wanne liegen, falls es einmal zu Lecks kommen sollte. Fehlt diese Konstruktion der Badewannen an einem Wasserbett, ist Ärger vorprogrammiert. Experten streiten darüber, ob Wasserbetten gut für die Schlafqualität sind.
Subjektiv finden viele Menschen in Deutschland diese Art Bett sehr bequem und entspannend, doch Orthopäden sind selten begeistert. Immerhin sind Mehrkammersysteme, die das Schwanken verhindern, mittlerweile Standard, ebenso wie elektrische Heizungen. Deren Stromverbrauch wird übrigens oft unterschätzt.
Wie findet man den idealen Bettenhersteller?
In Deutschland gibt es zahlreiche Bettenhersteller, die in allen Preisklassen Bettsysteme verkaufen. Es ist also zunächst eine Frage des Geldbeutels, welches Bett man sich leisten kann und möchte. Traditionsreiche Bettenhersteller wie Schramm haben die Herstellung ihrer Bettsysteme perfektioniert. Diese Art von Luxusbetten gibt es sicherlich nicht zum Schnäppchenpreis, doch die Qualität kann in Tests immer wieder überzeugen.
Seit 1923 fertigt man in den Schramm-Werkstätten Betten weitgehend in Handarbeit an. Insbesondere die Boxspringmatratzen des Unternehmens sind mit sehr hochwertigen Einzelteilen renommierter Zulieferer versehen und nahezu perfekt verarbeitet, was eine lange Lebensdauer und dauerhafte Schlafqualität garantieren soll.
Wer aus Kostengründen günstigere Bettenhersteller wählen möchte oder muss, kann dennoch auf gute Qualität achten. Beim Kauf eines Boxspringbetts sollte einem bewusst sein, dass die obere Matratze nicht zwingend eine Federkernmatratze sein muss (das sollte allerdings ausgewiesen sein). Zwingend ist dies nur für die Unterkonstruktion – und hier können günstige Bettenhersteller viel Material und Aufwand sparen, was dann wiederum zulasten der Qualität gehen kann.
Fazit: Bettenhersteller in Deutschland liefern sehr gute Qualität, die jedoch ihren Preis hat
Günstige Betten und Matratzen gibt es überall. Die Qual der Wahl ist für die Kunden also besonders groß. Dass bei Tests verschiedener Einzelmatratzen häufig kein Modell wirklich gute Ergebnisse erzielen kann, zeigt, dass Bettsysteme mehr sind als nur eine günstige Schlafunterlage. Härtegrade und Raumgewichte können stark voneinander abweichen. Bei einem guten Möbelhersteller kann man sowohl Rahmen und Unterbau als auch Matratzen ausgiebig testen – und sollte das auch tun. Denn die individuelle Liegequalität lässt sich nicht anhand von pauschalen Tabellen bestimmen.
Ein Tipp: Kaufen Sie Ihr neues Bett bzw. die neue Matratze vormittags, wenn der Körper noch ausgeruht ist.
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