Rekordzahlen: BIO-Europe in München mit 6.000 Teilnehmern und 30.000 Partnering-Meetings

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Die BIO-Europe in München war ein großer Erfolg mit einer Rekordbeteiligung von rund 6.000 Teilnehmern und über 30.000 Partnering-Meetings. Die Veranstaltung hat gezeigt, dass die Biotech- und Pharma-Branche weiterhin wächst und florierende Partnerschaften hervorbringt. Allerdings gibt es auch Hinweise darauf, dass die aktuellen Zahlen eher auf das Jahr 2019 zurückverweisen, was auf mögliche Auswirkungen der COVID-19-Pandemie hindeuten könnte.

Europäische Biotech-Szene übertrifft US-amerikanische Pharmaindustrie trotz rückläufiger Umsätze

In Europa herrschte eine deutlich positivere Stimmung als in den USA, wo pharmazeutische Unternehmen aufgrund sinkender Umsätze Restrukturierungsmaßnahmen zum Vorteil ihrer Aktionäre durchführen. Die Zurückhaltung der US-amerikanischen Investoren betrifft jedoch vor allem den heimischen Markt der zahlreichen überbewerteten Biotechnologieunternehmen.

Die europäische Biotech-Szene verfügt über langjährige Erfahrung im Umgang mit Krisen und hat gelernt, diese souverän zu bewältigen. Sie hat die Fähigkeit entwickelt, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und ihre Strategien anzupassen. Trotz aktueller Unsicherheiten hoffen die Akteure in der Branche darauf, dass die großen Geldgeber aus den USA in naher Zukunft wieder verstärkt in den europäischen Markt investieren werden.

Die Experten Daniel Chancellor, Dr. Alexandra Zemp und Isma Hachi hoben in der Eröffnungsdiskussion der BIO-Europe die bedeutenden Möglichkeiten in der Onkologie hervor. Sie wiesen auf das Wachstumspotenzial in der Entwicklung von Biologika und Behandlungsmethoden für seltene Krankheiten hin.

Im Biotech- und Pharma-Bereich werden Partnerschaften zunehmend frühzeitig in die Entwicklungsphasen integriert. Diese Partnerschaften dienen nicht nur als kurzfristige Finanzierungsquelle, sondern ermöglichen auch die Nutzung des kombinierten Fachwissens für die Entwicklung von Strategien und Wertschöpfung.

In einer Diskussionsrunde zur Onkologie unterstrich Susanne Schaffert, ehemalige Leiterin der globalen Onkologieabteilung von Novartis, die Bedeutung der frühen Vermarktung für Biotech-Unternehmen. Sie betonte, dass die Vermarktung bereits in den Anfängen jeder Entwicklung im Fokus stehen sollte. Jean-Paul Kress, CEO der Morphosys AG, sprach über die Herausforderungen, mit denen kleine Biotech-Unternehmen bei den zahlreichen Entwicklungen in der Krebsindikation konfrontiert sind.

Eine zu starke Konzentration auf bestimmte Bereiche kann dazu führen, dass andere Bereiche vernachlässigt werden und mögliche Partnerschaften mit Pharmaunternehmen gefährdet sind. Es ist wichtig, dass Biotech-Unternehmen eine ausgewogene und breit angelegte Pipeline und Technologieplattform haben, um attraktiv für potenzielle Partner zu sein.

Die Diskussion über Diversität in den Forschungs- und Entwicklungsteams hat an Bedeutung gewonnen. Isma Hachi betont die Notwendigkeit, dass die Vielfalt der Menschheit auch in diesen Teams vertreten sein sollte, um die bestmöglichen Therapien für Patienten zu entwickeln. Dieser Aspekt wird auch bei der Bildung von Partnerschaften stärker berücksichtigt, um eine breitere Perspektive und Expertise einzubringen.

Obwohl die Stimmung positiv ist, dämpfte Daniel Chancellor etwas die Euphorie und wies darauf hin, dass sich die Investitionen nur langsam erholen. Die Auswirkungen der Corona-Jahre wiegen nach wie vor schwer. Die Biotech-Branche muss jetzt wieder in Fahrt kommen, da ihre Innovationen dringend sowohl für die Pharma-Pipeline als auch für die Patienten benötigt werden.

Die kommenden BIO-Europe-Veranstaltungen im Frühjahr 2022 in Barcelona und im Herbst 2024 in Stockholm werden als Gradmesser dienen, um festzustellen, ob sich der Dealflow in der Biotech- und Pharma-Branche erholt hat. Diese Veranstaltungen bieten eine bedeutende Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit in der Onkologie sowie für Partnerschaften in den frühen Phasen der Entwicklung. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, neue Innovationen zu entdecken, potenzielle Kooperationspartner zu treffen und das Wachstum der Branche voranzutreiben.

Die Diversität der Biotech-Unternehmen spielt eine entscheidende Rolle für die Zukunft der Pharmaindustrie und die Behandlung der Patienten. Durch die Einbindung verschiedener Perspektiven und Erfahrungen in den Entwicklungsprozess können innovative Lösungen für medizinische Herausforderungen gefunden werden.

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