Kaffeebauern im globalen Süden sehen sich aufgrund des Klimawandels mit steigenden Produktionskosten und Ernteausfällen konfrontiert. Die Organisation Fairtrade hat sich entschieden, die Mindestpreise für Kaffee anzuheben, um den Kleinbauern zu helfen. Die höheren Preise sollen sicherstellen, dass die Kaffeebauern fair entlohnt werden und ihre Produktion nachhaltiger gestalten können.
Kaffeebauern profitieren von Preiserhöhung bei Fairtrade
Fairtrade setzt sich weiterhin für faire Handelsbedingungen ein und erhöht die Mindestpreise für Arabica- und Robusta-Kaffee um 29 Prozent bzw. 19 Prozent. Die Kaffeebauern, die nach den Fairtrade-Standards arbeiten, erhalten dadurch eine bessere Bezahlung und können ihre Erträge steigern. Die Siegel-Organisation hofft, damit den Anreiz für eine nachhaltige Kaffeeproduktion zu erhöhen und den Bauern ein besseres Einkommen zu sichern.
Angesichts der Klimakrise und der steigenden Produktionskosten haben die Kaffeebauern mit sinkenden Gewinnen zu kämpfen. Fairtrade Deutschland hat beschlossen, den Mindestpreis für Kaffee zu erhöhen, um den Bauern ein besseres Sicherheitsnetz zu bieten. Mit dem höheren Mindestpreis können die Bauern ihre Kosten decken und ihre Existenz sichern.
Erhaltung des globalen Kaffeehandels durch gesicherte Lieferketten
Der Preis für Fairtrade-Kaffee wurde erhöht, um den steigenden Kosten für Anbau und Verarbeitung gerecht zu werden. Käufer müssen nun 1,80 US-Dollar pro Pfund für gewaschene Arabica-Bohnen zahlen, was einem Anstieg von 40 Cent entspricht. Für biologisch angebauten Kaffee wird ein höherer Aufschlag von 40 Cent pro Pfund erhoben, was einem Anstieg von einem Drittel entspricht. Die Fairtrade-Organisation setzt sich für faire Arbeitsbedingungen und einen nachhaltigen Anbau von Kaffee ein und hofft, dass die höheren Preise dazu beitragen werden, diese Ziele zu erreichen.
Die derzeitigen Weltmarktpreise für Kaffee liegen über dem von Fairtrade festgelegten Wert, was bedeutet, dass die Kaffeekooperativen Anspruch auf den höheren Betrag haben sollten. Ein Beispiel dafür ist der Kaffeepreis von 1,71 Dollar pro britischem Pfund, der an der Börse gehandelt wurde.
Die Vorständin von Fairtrade Deutschland, Claudia Brück, erklärt, dass bessere Preise einen positiven Effekt auf den Kaffeeanbau in Ländern des globalen Südens haben können. Viele Kleinbauern und -bäuerinnen in Afrika, Lateinamerika und Asien sehen sich aufgrund der schlechten Ernteerträge und der sinkenden Rentabilität ihres Anbaus gezwungen, ihre Höfe zu verlassen und in die Städte zu ziehen. Fairtrade trägt dazu bei, den Kaffeeanbau durch höhere Mindestpreise und Prämien für Projekte vor Ort attraktiver zu machen, was wiederum dazu beiträgt, globale Lieferketten zu sichern.
Die Fairtrade-Organisation hat weltweit etwa 900.000 Kleinproduzenten zertifiziert, die Kaffee nach den strengen Fairtrade-Standards anbauen. Neben einem garantierten Mindestpreis erhalten die Landwirte auch eine zusätzliche Fairtrade-Prämie. Diese Prämie wird in lokale Projekte investiert, die darauf abzielen, die Produktivität, die Qualität, die Klimaanpassung und die Infrastruktur vor Ort zu verbessern.
Die Kaffee-Prämien stehen in der Kritik, da sie als zu knapp empfunden werden
Fairtrade hat eine Analyse der Produktionskosten durchgeführt und einen dreimonatigen Konsultationsprozess mit den wichtigsten Interessengruppen aus 40 Ländern veranstaltet, um einen neuen Mindestpreis festzulegen. Kritiker des Fairtrade-Systems sind jedoch der Meinung, dass die gezahlten Preise nicht ausreichen, um eine grundlegende Verbesserung der Lebensbedingungen der Kaffeebauern zu erreichen. Laut dem Menschenrechtsaktivist Fernando Morales-de la Cruz liegt der Tageslohn von Millionen von Landarbeitern unter dem Preis einer Tasse Kaffee in deutschen Großstädten.
Eine wichtige Mitteilung von Fairtrade Deutschland am Donnerstag betonte, dass die Anhebung der Mindestpreise ein wesentlicher Schritt in Richtung eines existenzsichernden Einkommens sei. Diese Maßnahme wird Kleinbauern und Produzenten dabei helfen, ihre grundlegenden Bedürfnisse wie Unterkunft, Nahrungsmittel, Bildung und Gesundheitsversorgung zu finanzieren. Zudem können sie endlich Rücklagen bilden und ihre langfristige finanzielle Stabilität verbessern.