Gebrauchtes Spielzeug: Nachhaltig, aber auf Schadstoffe achten

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Die Weitergabe von Spielzeug aus vergangenen Zeiten ist für Eltern und Großeltern oft von besonderem Wert, da es eine emotionale und nostalgische Bedeutung hat.

Verschärfung der Vorschriften: Sicherheit von Spielzeug verbessert sich

Im Laufe der letzten zwanzig Jahre wurden die Vorschriften für Spielzeug erheblich verschärft, insbesondere in Bezug auf Grenzwerte und Stoffverbote. Dies ist eine Reaktion auf die Erkenntnis, dass bestimmte Weichmacher, Flammschutzmittel und Schwermetalle die Gesundheit von Kindern beeinträchtigen können. Kerstin Effers, Expertin für Umwelt und Gesundheitsschutz bei der Verbraucherzentrale NRW, erklärt, dass diese Substanzen in Spielzeug vermieden werden sollten. Im Folgenden geben wir Tipps, wie man sicherstellen kann, dass Spielzeug bedenkenlos an Kinder weitergegeben werden kann.

Spielzeug aus weichem Kunststoff, das vor 2005 hergestellt wurde, enthält wahrscheinlich Phthalat-Weichmacher, die gesundheitsschädlich sind.

Weichmacher, die in älterem Spielzeug verwendet wurden, werden im Laufe der Zeit freigesetzt und können über die Haut oder den Mund aufgenommen werden. Diese Substanzen sind nicht fest im Kunststoff gebunden und können daher langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen. Es ist bekannt, dass einige dieser Weichmacher das Hormonsystem stören und zu Unfruchtbarkeit führen können. Darüber hinaus können sie das Risiko für Diabetes, Fettleibigkeit, Allergien und Asthma erhöhen.

Spielzeuge aus hartem Plastik: selten schadstoffbelastet

Spielzeuge aus hartem Plastik wurden bei Schadstoffkontrollen bisher selten beanstandet. Während Lego-Steine aus den siebziger Jahren teilweise Kadmium enthielten, wurde dieses Schwermetall in den neunziger Jahren nicht mehr nachgewiesen. Eine Belastung mit Schwermetallen durch die Bauklötzchen ist somit ausgeschlossen, sofern sie nicht verschluckt werden. Allerdings gerät ein harter Kunststoff, Polycarbonat genannt, aufgrund der Verwendung von Bisphenol A (BPA) in Verruf.

Polycarbonat, ein häufig verwendetes Material für durchsichtigen harten Kunststoff, enthält Bisphenol A (BPA), das das Hormonsystem stören und zu Gesundheitsschäden führen kann. Aus diesem Grund sollten Artikel aus Polycarbonat entsorgt und nicht mehr an Kinder weitergegeben werden. Es gibt jedoch keine Kennzeichnungspflicht für das Material in Spielzeug, was es schwierig macht, sicher zu sein, ob ein Produkt BPA enthält oder nicht.

Unbedenkliches Spielzeug aus Massivholz für Kinder

Unbehandeltes Spielzeug aus Massivholz ist eine sichere Option für kleine Kinder, da es keine schädlichen Schadstoffe enthält.

Formaldehyd-Harz, das in einigen Holzspielzeugen verwendet wird, setzt mit der Zeit ein krebserregendes Gas frei. Daher ist Vorsicht geboten, insbesondere bei bunt lackiertem Holzspielzeug, das von Kindern in den Mund genommen werden kann. Es wurden strengere Grenzwerte für die Freisetzung von Schwermetallen wie Blei und Cadmium festgelegt. Holzlacke können auch verbotene Phthalat-Weichmacher enthalten.

Studie zeigt: Hoher Anteil an Kunststoffspielzeug überschreitet Grenzwerte

Laut einer schwedischen Studie von 2022 überschreiten 83,5 Prozent der untersuchten älteren Kunststoffspielzeuge die aktuellen Grenzwerte. Auch bei neueren Produkten liegt dieser Wert immerhin noch bei 29,6 Prozent. Aus diesem Grund ist es ratsam, beim Kauf von neuen Plastikspielsachen sorgfältig vorzugehen und diese von seriösen Händlern mit Sitz in Europa zu beziehen, anstatt sie direkt aus Fernost über den Online-Handel zu erwerben.

Beim Kauf von Spielzeug ist es ratsam, auf das GS-Zeichen zu achten. Dieses Zeichen bestätigt, dass das Produkt den geltenden Sicherheitsstandards entspricht und von unabhängigen Stellen geprüft wurde. Es stellt sicher, dass das Spielzeug frei von schädlichen Chemikalien ist und keine Gefahr für die Kinder darstellt. Zusätzlich sind Altersangaben auf dem Spielzeug wichtig, um sicherzustellen, dass es für die entsprechende Altersgruppe geeignet ist und keine Kleinteile enthält, die verschluckt werden könnten.

Vorsicht beim Weitergeben von altem Spielzeug

Beim Weitergeben von altem Spielzeug sollten Eltern und Großeltern vorsichtig sein, da es möglicherweise chemische Substanzen enthält, die die Gesundheit von Kindern beeinträchtigen können.

Holzspielzeug ist für Kinder unbedenklich, wenn es aus unbehandeltem Holz besteht und keine verschluckbaren Kleinteile enthält. Beim Kauf von Spielzeug ist es daher ratsam, auf das GS-Zeichen zu achten, das die Einhaltung von Sicherheits- und Schadstoffstandards bestätigt. Zudem empfiehlt es sich, Spielzeug von seriösen Händlern mit Sitz in Europa zu kaufen, um sicherzustellen, dass die geltenden Vorschriften eingehalten werden. Dadurch wird die Gesundheit der Kinder geschützt und ihnen bedenkenloser Spielspaß ermöglicht.

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