Der Trend zum Lieferservice bei Lebensmitteln steigt weiter an. Insbesondere der Getränkehandel hat eine lange Tradition bei der Lieferung direkt zum Kunden. Daher ist es nur logisch, dass die Onlinebestellungen in diesem Segment stark zunehmen.
Die gute alte Zeit kannte den Lieferdienst von Getränken
In den 70er Jahren war es vollkommen üblich, dass Lebensmittel insbesondere auf dem Land auch von Lieferanten zu den Kunden gefahren wurden. Insbesondere regionale Spezialitäten waren so auch in Regionen erhältlich, wo die Nischenprodukte es sonst nicht in die Regale der Einzelhändler und aufkommenden Supermärkte schaffen konnten. Auch der Getränkehandel belieferte Kunden abseits der Städte schon früh mit eigenen LKW direkt an die Haustür, denn längst nicht jede Familie hatte ein Auto bzw. ein Zweitwagen zur Verfügung.
Die wöchentliche Lieferung von Bier, Wasser und Limonade gehörte einfach dazu. Der Kostendruck der Getränkemärkte, die sich in der Folgezeit ausbreiteten, beendete diesen Trend vielerorts. Seit ein paar Jahren ist jedoch eine Umkehr zu vermelden. Aufgrund des zunehmenden Handels im Internet, der immer mehr auch in klassische Einzelhandelssegmente erweitert wird, sieht auch der stationäre Handel wieder eine Möglichkeit, Endkunden direkt anzusprechen. Ähnlich wie in der „guten alten Zeit“ bieten viele Händler diverse Leistungen neben dem Lieferservice an.
Neben der regelmäßigen Lieferung von Getränken sind das auch andere Serviceleistungen wie die Bereitstellung von Festausstattung für große Veranstaltungen. Sie eigenen sich für Straßenfeste oder die Firmenveranstaltung ebenso wie für den Polterabend oder runden Geburtstag.
Vereine können Verkaufswagen und andere Festausstattung kurzfristig anmieten und von der Sitzbank bis zur Lieferung von Theken, Kohlensäure und benötigten Spirituosen alles aus einer Hand bekommen. Neu ist, dass die Abwicklung immer öfter über Online Bestellungen stattfindet und somit auch der Kundenkreis erweitert werden kann.
Gemeinsam stark in der Genossenschaft seit 1950
Die GES eG ist eine Genossenschaft, in der sich mittelständische Getränkehändler, Fachgroßhändler, Automatenbetreiber und ähnliche Anbieter zusammengeschlossen haben. Der Großeinkaufsring für den Süßwaren- und Getränkehandel besteht bereits seit 1950 und hat die Zeichen der Zeit erkannt.
Die angeschlossenen Fachhändler profitieren von der Struktur der Genossenschaft, die beispielsweise den Direktbezug über eine Zahlungsgarantie absichert und ihn zentral reguliert. Auf der letzten Generalversammlung konnte die GES das beste Unternehmensergebnis ihrer Geschichte erzielen.
Ein paar Zahlen:
- Zentralregulierungsumsatz 2017: 1,027 Mrd Euro
- Steigerung zum Vorjahr: 45 Millionen Euro
- Ausschüttung an Mitglieder: 10,75 Millionen Euro
- Gesamtmitgliedszahl 2017: 835 (plus 10)
Der Getränkehandel ist in Bewegung: Das gilt auch für seine Informationsquellen
Auf der Messe Pro Fachhandel, auf der sich 183 Hersteller und Importeure für den Getränkehandel und die Convenience-Branche präsentierten, wurde die Bedeutung der Branchenplattform herausgestellt. Für den Getränkehändler sind solche Entwicklungen natürlich immer interessant – und auf dem Laufenden bleibt man in diesem Themenbereich auch am besten online. Hierfür haben sich die beiden Fachjournalisten Dirk Omlor und Barbara Rademacher zusammengeschlossen und das Portal Getränke-News gegründet, auf der sie unter anderem über Messen wie die Pro Fachhandel berichten.
Darüber hinaus berichtet das Portal aber über alle Aspekte und News, die für den Getränkehändler heute wichtig sind. Für mittelständische Unternehmen, die ihren Blick auf die Branchenwelt erweitern wollen, eine ideale und seriöse Informationsquelle. Beide Redakteure haben mehr als 16 Jahre lang das bekannte Branchenblatt „Getränke Zeitung“ geprägt und mit ihrem neu konzeptionierten Online-Angebot ein neues und tagesaktuelles Nachrichtenportal für die Getränkebranche geschaffen. Für Händler ist es aus vielerlei Gründen wichtig, informiert zu bleiben.
Nie zuvor hat sich die Landschaft im Einzelhandel so schnell verändert wie heute und wer keine Online-Bestellungen ermöglicht, wird den Kundenkreis kaum noch erweitern können. Dabei steigt der Bedarf für Lebensmittellieferungen insbesondere im ländlichen Raum, wo aufgrund des demografischen Wandels der Einzelhandel immer weiter zurückweicht. Doch wie kommt die Oma auf dem Dorf an ihre Kiste Wasser? Was früher problemlos vom Lieferdienst gelöst wurde, wird nun quasi als neue Innovation gefeiert.
Für Händler ist so etwas aber natürlich nur interessant, wenn die Sache sich finanziell trägt. Daher muss vorausschauend geplant und disponiert werden, ein optimierter Service versteht sich von selbst.
Service auch bei den Zahlungsbedingungen wichtig
Der Endkunde bezieht sein Bier, Wasser mit und ohne Kohlensäure oder die Limonade in der Regel aus dem Supermarkt oder von günstigen Getränkemärkten. Aber insbesondere die aktuellen Entwicklungen in der Branche machen es für die Händler wichtig, überall präsent zu sein – und Online Bestellungen von Spirituosen sind nur ein kleiner Teil.
In den letzten Jahren hat sich gerade bei den Getränke-Trends viel getan. Ob Bio-Limonaden und neue Cola-Sorten oder das sprichwörtlich in aller Munde zu findende Craft-Bier: Die Vertriebswege für solche Produkte lassen sich längst nicht mehr nur über den stationären Handel realisieren.
Insbesondere bei überregionaler Bekanntheit ist die Online-Bestellung der effizienteste und beste Weg für Getränkehändler, die Kundschaft zu bedienen. Doch auch, wenn es um die Bereitstellung von Theken für eine Party mitsamt Festausstattung und Verkaufswagen geht, ist die Koordinierung über Online-Bestellungen für beide Seiten praktisch. Für den Getränkehändler wird die Abwicklung vereinfacht, der Kunde kann im Idealfall auf den ersten Blick sehen, ob für seinen Termin genügend Sitzbänke zur Verfügung stehen oder nicht.
Wichtig dabei ist, die Zahlungsbedingungen den modernen Möglichkeiten anzupassen, was im Einzelhandel nicht immer auf Gegenliebe stößt. Die Zahlung mit EC-Karte wird in vielen stationären Geschäften zwar angeboten, aber die Kreditkarte (die auch online von Bedeutung ist), fehlt meist im Zahlungsangebot. Bei Online-Bestellungen geht es ohne moderne Zahlungsbedingungen nicht.
Gab es früher beim Lieferdienst in den Dörfern meist eine monatliche Rechnung (was auch heute bei Bestandskunden oft noch so gehandhabt wird), wünscht der Kunde in der Regel eine Abwicklung über Bezahldienste, Kreditkarten und ähnliche Möglichkeiten. Barzahlung bei Lieferung oder eine umständliche Überweisung nach Rechnungserhalt macht die Sache oft umständlich und somit unattraktiv.
Der Lieferservice bringt viele kleine Händler zurück ins Spiel
Galt der kleine Getränkehändler in den letzten zwanzig Jahren als Auslaufmodell, weil es immer mehr große Märkte gab, bietet der Online-Markt neue Chancen für die Direktlieferung. Je nach Einzugsgebiet muss natürlich die Logistik den Anforderungen angepasst werden. Nehmen wir nur den Rekord-Sommer 2018 – speziell wenn kurzfristige Steigerungen bei der Nachfrage nicht bedient werden können, wird ein Lieferdienst schnell unattraktiv. Denn natürlich will der Kunde nicht zwei Wochen auf seine Getränkelieferung warten und möchte die Möglichkeit haben, spontan die Bestellmenge zu verändern.
Die oft angebotenen Abo-Modelle (Menge X im Zeitraum Y) sind für den Getränkehandel traditionell interessanter, weil die Planbarkeit besser gegeben ist. Für viele Kunden lässt sich der Bedarf aber gar nicht so genau einschätzen. Flexibilität wird also schlicht und einfach erwartet. Das gilt umso mehr, je selbstverständlicher die Online-Bestellung im Tagesgeschäft wird. Für die Unternehmen bedeutet das, am Puls der Zeit zu bleiben, was die technischen Anforderungen angeht, aber auch hinsichtlich der manchmal schwer einzuschätzenden Trends am Getränkemarkt.
Da gibt es gesunde Smoothies, Bio-Limonaden oder neue Energydrinks, die sich bei den wechselnden Food-Trends manchmal buchstäblich die Klinke in die Hand geben. Dabei ist es gar nicht immer entscheidend, wie gesund ein Getränk ist (wobei das ein oft bemühtes Verkaufsargument ist).
Bereit sein ist alles: Auch für Getränkehändler
Erlangt ein bestimmtes Getränk (z. B. ein cooles Craft-Bier) überregionale Bekanntheit, muss der Getränkehandel darauf reagieren können. Die Zeiten, in denen es nur die Wahl zwischen zwei großen Herstellern und einigen regionalen Anbietern für Erfrischungsgetränke und alkoholische Getränke gab, ist vorbei.
Heute kann man überall die hippe Limonade oder den gesunden Biodrink bestellen. Viele erinnern sich nicht mehr daran, aber bevor Energydrinks in den 90ern endlich auch durch Fernsehwerbung bekannt wurden und ins Sponsorengeschäft einstiegen, waren sie vor allem Insider-Tipps, die auf Mundpropaganda beruhten.
In Discos hatten die Techno-Jünger bei ihrer Party ein hippes Getränk am Start, das man im normalen Getränkehandel zunächst gar nicht bekam. Solche Entwicklungen gehen heute ungleich schneller vonstatten, da das Internet über soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram die Trends potenzieren kann.
Viel Zeit kann man also nicht damit verschwenden, auf die Nachfrage beim Endkunden zu warten, die man dann nicht sofort bedienen kann. Auch aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich die Verantwortlichen im Getränkehandel gezielt auf Trends einstellen und über branchenspezifische Newsportale auf dem Laufenden halten.
Fazit: Die Online Bestellung wird im Getränkehandel zur Normalität
Die Trends sind für den Getränkehandel manchmal nicht einfach einzuschätzen. Die Prognosen für 2018 beim Bierabsatz bekamen durch die enttäuschten Hoffnungen bei der Fußball-WM (die in der Regel für einen stabilen, mehrwöchigen Absatz sorgt) einen spontanen Knick. Der sehr lange Sommer hat dies aber durch Biergarten-Konsum und den allgemein höheren Bedarf für Getränke nicht nur ausgeglichen, sondern die Händler und Lieferanten über die Kapazitätsgrenzen hinaus beansprucht.
Hinzu kommt, dass die Nischentrends bei den Modegetränken oft aus heiterem Himmel zu kommen scheinen. Während große Werbekampagnen bei den klassischen Marken die Regel sind und somit auch der Absatz planbar bleibt, überraschen Mode-Trends bei Getränken den Getränkehandel immer wieder. Manche Produkte kommen gänzlich ohne Werbung aus, weil sie einfach über den Vertrieb in Clubs und Trendsetting-Lokalen populär werden.
Die Sozialen Medien tun das ihre, um der Verbreitung Vorschub zu leisten. Insofern sollte der moderne Getränkehandel immer ein Ohr am Puls der Zeit haben – nicht zuletzt durch Informationsportale, die sich auf die wichtigen Entwicklungen für die Branche konzentrieren.
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