In vielen Branchen braucht man die richtigen Kontakte, um erfolgreich zu sein. Welche Schritte für erfolgreiches Netzwerken wichtig sind, zeigen die hier zusammengestellten Tipps.
Netzwerken kann man lernen
Ohne ein geeignetes Netzwerk ist es schwer, die beruflichen Ziele zu erreichen. Durch Beziehungen, die auch als Vitamin B bekannt sind, lässt sich die Karriere zielstrebig vorantreiben. Auch für etablierte Unternehmer spielt das Networking eine entscheidende Rolle. Durch die entsprechenden Kontakte bleibt man auf dem aktuellen Stand und erfährt stets rechtzeitig, ob sich in der Region etwas Besonderes tut oder ob beispielsweise interessante Stellen vakant sind.
Die hier aufgeführten Informationen fassen zusammen, worauf es ankommt und wie Netzwerken funktioniert. Wenn man sich an die Tipps hält, kann man Netzwerken lernen – auch dann, wenn man bisher noch Schwierigkeiten mit der Kontaktaufnahme hatte und erst seine persönlichen Visitenkarten bestellen muss.
So funktioniert ein Netzwerk
Die Definition von Netzwerken oder Networking ist bereits im Begriff selbst beinhaltet. Es geht darum, die geschäftlichen und manchmal auch die privaten Kontakte aufzubauen und zu pflegen. Durch ein gutes Netzwerk ist ein direkter Austausch möglich: Die Kontaktpartner können sich gegenseitig unterstützen und rechtzeitig über entscheidende Ereignisse informieren. Auf dieser Basis kann man einen wichtigen Vorteil erzielen, vor allem, wenn es um die Karriere oder um die Arbeitsplatzsuche geht.
Im Vordergrund steht nicht nur der eindimensionale Kontakt zwischen zwei Personen. Stattdessen wird ein komplettes Netzwerk errichtet: Ein Beteiligter kennt den nächsten, bis ein großes Geflecht aus Beziehungen entsteht. Dieses ist ständig im Wandel und bietet den einzelnen Mitgliedern viele Chancen. Wie man das Netzwerken lernt und die verschiedenen Möglichkeiten nutzen kann, sollen die folgenden sieben Tipps näher erläutern.
Video: TOP3 Networking Tipps by Henner Ceynowa | LebensAthleten.com
Tipp 1: Netzwerken strategisch planen
Wer ein erfolgreicher Netzwerker werden möchte, der sollte seine eigenen Ziele kennen und mit einer strategischen Planung starten. Hierbei geht es um die Klärung, was man von den Kontakten erwartet. Es ist wichtig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und mehr auf die Qualität der Partner zu achten als auf die Anzahl der Kontaktpersonen. Schließlich kann ein Netzwerk immer nur so gut sein, wie seine Zielorientierung und seine Mitglieder.
Die Zielsetzung sollte auf den Gemeinsamkeiten basieren und einen Informationsaustausch sicherstellen. Gegenleistungen werden oft nicht ausgesprochen, auch wenn man sie insgeheim erwartet. Das Gleiche gilt für fachliche Ratschläge: Erst wenn spezifische Fragen auftauchen, sollte man den Netzwerkpartnern die eigene Meinung kundtun.
Tipp 2: Wählerisch sein
Auch wenn man am Anfang dazu tendiert, möglichst viele Netzwerker kennenzulernen, sollte man überprüfen, welche Kontaktpersonen tatsächlich wertvolle Beiträge liefern können. Grundsätzlich gilt: Wer einen ähnlichen Lebenslauf hat und in einer vergleichbaren Position steht, der hat meistens das gleiche Ziel. Man kann den Weg dorthin gemeinsam besser schaffen. Konkurrenz ist in diesem Zusammenhang eher Nebensache, denn beim Networking profitieren die Mitglieder von Erfahrungsaustausch und von lösungsorientierten Ideen.
Personen, die bereits etwas weiter fortgeschritten sind, gelten quasi als gutes Beispiel. Sie erhöhen das Engagement derjenigen, die noch am Beginn stehen. Zudem können sie bei praktischen Fragen helfen, zum Beispiel, wenn es um Gehaltsverhandlungen oder um Empfehlungen für Weiterbildungsmaßnahmen und wichtige Fachmessen geht.
Tipp 3: Den eigenen Networking-Typ definieren
Nur wer sich selbst gut kennt, kann seine Chancen beim Netzwerken gut einschätzen. Theaterspielen bringt einen nicht weiter, besser ist es, kleine Schwächen wie Schüchternheit oder Startschwierigkeiten auf möglichst natürliche Art zu überwinden. Einigen Menschen scheint es sehr leicht zu fallen, auf andere zuzugehen und Kontakte zu knüpfen, ohne dass es dabei zu peinlichen Erfahrungen kommt. Bei anderen geht offensichtlich alles Mögliche schief. Die sich selbst erfüllende Prophezeiung besagt, dass man mit einer negativen Einstellung Missgeschicke förmlich anzieht. Darum sollte man optimistisch an die Sache herangehen.
Wer das eigene Verhalten gegenüber anderen Leuten beobachtet, der findet bald heraus, welcher Weg für ihn der richtige ist. Das lernt man am besten, indem man an vielen Veranstaltungen teilnimmt und dabei übt, mit bisher unbekannten Menschen in Kontakt zu treten. Auch das Durchhaltevermögen ist ein wichtiges Element: Wer auf eine Tagung geht oder ein bestimmtes Event besucht, der sollte nicht gleich bei dem offiziellen Schlusspunkt verschwinden, sondern sich einer Diskussionsrunde anschließen.
Video: Netzwerke #1 -Einführung und erste Grundlage
Tipp 5: Auf andere Menschen zugehen
Schüchterne Personen brauchen etwas mehr Mut, um über ihren Schatten zu springen und mit Fremden in Kontakt zu treten. Ein Netzwerk setzt sich jedoch nicht nur aus Bekannten zusammen. Möglicherweise kann man gut vernetzte Menschen über Freunde kennenlernen, doch oft ist es nötig, selbst auf den anderen zuzugehen und sich vorzustellen. Ein wenig Small Talk oder fachliche Gespräche zum aktuellen Event sind ein guter Einstieg. Durch Augenkontakt und gezielte Fragen zeigt man sein Interesse und lernt den Gegenüber kennen.
Zu den klassischen Fragen bei Gesprächsbeginn gehören:
- Welchen Beruf üben Sie aus?
- Was ist Ihre Meinung zu dem Vortrag/der Firmenpräsentation?
- Haben Sie eine besondere Inspiration?
- Womit beschäftigen Sie sich privat?
Im Anschluss an ein kurzes oder längeres Gespräch kommt es oft zum Austausch der Visitenkarten. Aussagekräftige Visitenkarten lassen sich über Online-Druckerei Flyeralarm anfertigen. Damit hat man die Möglichkeit, sich zu einem anderen Zeitpunkt zu treffen. Gerade wenn man aus der gleichen Branche oder in einer ähnlichen beruflichen Situation ist, ist ein solcher Kontakt nützlich.
Tipp 6: Vertrauen aufbauen
Wenn das erste Gespräch gut gelaufen ist, bildet sich mit weiteren Begegnungen eine gewisse Vertrauensbasis. Nach dem Austausch der Kontaktinformationen sollte man die Visitenkarte sicher aufbewahren und sich nach nicht zu langer Zeit bei dem Anderen melden. Hier ist es wichtig, die zuvor gemachten Zusagen auch einzuhalten. Wer einen Anruf innerhalb von einer Woche verspricht, der darf sich nicht erst zwei Monate später melden.
Die Glaubwürdigkeit spielt beim Netzwerken eine enorm große Rolle. Die Experten sprechen von 70 Prozent Vertrauensaufbau, der die Grundlage für die Beziehung sicherstellt. Vertrauen heißt nicht, dass jede Kontaktvermittlung auch Erfolg haben muss. Wichtiger ist es, die eigenen Versprechen zu halten und die zugesagten Anrufe zu erledigen oder durch weitere Kontakte zu helfen. Mit dem Vertrauen geht das bessere Kennenlernen einher, das wiederum die enge Beziehung begründet. So ist es kein Wunder, dass aus Netzwerkpartnern oft echte Freunde werden.
Das Vertrauen geht in beide Richtungen und führt im optimalen Fall dazu, dass sich die Netzwerker gegenseitig unterstützen. Von dem engen Austausch profitieren alle, denn Zeitaufwand und Stress reduziere sich, wenn man sich die anstehenden Aufgaben teilt.
Tipp 7: Das Netzwerk weiter ausbauen
Ein Netzwerk ist nichts Statisches, sondern es unterliegt ständigen Veränderungen. Indem man die Kontakte teilt, also bestimmte Partner weiterempfiehlt, kommt es zu neuen Kontakten. Teilweise können sich dadurch die Prioritäten verschieben. In vielen Fällen multiplizieren die neuen Kontakte die Verbindung, was man spätestens bei der nächsten Fachmesse oder einem anderen Event merkt. Es ist also sinnvoll, genügend Visitenkarten mitzunehmen, um sein Netzwerk zu vergrößern und damit den eigenen Bekanntheitsgrad zu steigern. Allerdings sollte man nicht unbedingt jedem Gesprächspartner eine Karte in die Hand drücken.
Im Internet lässt sich die Vervielfachung der Kontakte gut beobachten. Hier funktioniert das Kennenlernen über die sozialen Netzwerke, über die Blogs und Gästebuch-Einträge. Durch Links zu den anderen Netzwerkern verstärkt sich das Geflecht.
Video: 5 Tipps für ein erfolgreiches Netzwerk
Grundsätzliche Ideen zum Networking
Beim Netzwerken sollte man in Ruhe vorgehen und keine Ungeduld zeigen. Mit anderen Worten: Es ist besser, die Kontakte allmählich aufzubauen. Hier stehen die sieben Tipps Pate, von denen einige speziell auf die „Eignung“ der Kontaktpersonen hinweisen.
Wer das Netzwerken als eine Art Spiel oder Wettkampf ansieht, der verliert seine anfängliche Nervosität. Eine kleine Planung für das nächste Event dient sozusagen als Spielanleitung: Hier nimmt man sich beispielsweise vor, drei Personen anzusprechen und ihnen seine Visitenkarte zu geben. Das fällt besonders leicht, wenn man mit einem Bekannten unterwegs ist, der einen als Teamplayer unterstützt.
Was selbst erfahrene Unternehmer manchmal unterschätzen, ist das Zuhören. Nach dem Gesprächseinstieg darf man den Gegenüber nicht mit allen möglichen Fragen überfallen, sondern sollte ihm Zeit für die Antworten lassen und lieber an interessanten Stellen nachhaken, als die selbst vorbereitete Fragenliste abzuhaken.
Rhetorik ist wichtig, aber nicht alles: Wer gut zuhören kann, der wird von seinem Gesprächspartner oft als sehr sympathisch wahrgenommen, während die eloquenten Redner eher etwas arrogant rüberkommen.
Beim Netzwerken geht es jedoch nicht um Selbstdarstellung, sondern darum, neue Menschen kennenzulernen und wichtige Kontakte zu knüpfen. Ebenso wie im „normalen Leben“ heißt es darum: Aufmerksam bleiben, das Ziel nicht aus den Augen verlieren und gleichzeitig auf die leisen Zwischentöne achten. So bleiben auch die Einsteiger in guter Erinnerung und können sich mit der Zeit ein gutes Netzwerk aufbauen.
BIldnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Syda Productions -#01:MaximP-#02: ESB Professional -#03: MJTH