Das iPhone 8 verkauft sich gut, obwohl das iPhone X die Schlagzeilen beherrscht. Interessenten sollten dabei den Einzelhandel im Blick behalten, denn wer dort ein Smartphone ohne Vertrag erwirbt, fährt oft günstiger.
iPhone 8 Einzelhandel: Verkaufszahlen besser als erwartet
Wie Macwelt.de Mitte Oktober berichtete, verkauft sich das iPhone 8, das von Apple im September auf den Markt gebracht wurde, doch besser als erwartet. Der Verkaufsstart war verhalten, doch nachdem der Zulieferer und Auftragsfertiger Foxconn seine aktuellen Geschäftszahlen vorlegte, war klar: Die düsteren Prognosen der Branchenkenner haben sich nicht bewahrheitet.
Überhaupt: Die chinesische Firma, die die beiden Modelle iPhone 8 und iPhone 8 Plus für Apple herstellt, konnte ihren Umsatz zuletzt um über 40 Prozent steigern, auf umgerechnet 12,7 Milliarden Euro.
Die Branchenkenner gingen zunächst davon aus, dass sich das iPhone 8 im Schatten des neuen X-Modells, wesentlich schlechter verkaufen würde. Auch in Deutschland. Die Foxconn-Zahlen aber zeigen ein anderes Bild. Trotz des Mitte Oktober unmittelbar bevorstehenden Verkaufsstarts vom neuen iPhone X. Das iPhone 8 und das Nachfolgemodell X, wurden vom US-amerikanischen Elektro-Konzern nahezu zeitgleich auf dem internationalen Markt positioniert.
Einzelhandel-Angebote beachten
Es kann es nicht schaden, die Augen nach entsprechenden Angeboten im Einzelhandel offen zu halten. Gerade nach der Veröffentlichung eines neuen iPhones. Denn ältere bzw. Vorgänger-Modelle von Apple, fanden sich schon häufiger im Sortiment von Discountern.
Auch bei uns in Deutschland (weiter unten im Text mehr zu diesem Thema). Und sobald sich ein neues Gerät ankündigt, purzeln die Preise der Vorgänger-Smartphones ohnehin meist. Der Kauf eines vertragsfreien Handys im Einzelhandel, kann sich dabei finanziell durchaus lohnen. Vorausgesetzt: Man vergleicht Angebote und Tarife, anstatt das neueste Smartphone mit Vertrag sofort beim Netzbetreiber des Vertrauens zu erwerben.
Das belegt auch ein aktuelles Beispiel aus Österreich. Dort können sich Interessenten seit einigen Wochen das iPhone 8 im Einzelhandel, zu wesentlich günstigeren Konditionen als beim Mobilfunkanbieter, kaufen.
Übrigens:
Im Zuge der Vorstellungen von den iPhones 8 und X, sanken z.B. auch schon die Preise vom iPhone 7, wie folgende Tabelle veranschaulicht:
- iPhone 7 (32 GB): 629 Euro statt 759 Euro
- iPhone 7 (128 GB): 739 Euro statt 869 Euro
- iPhone 7 Plus (32 GB): 769 Euro statt 899 Euro
- iPhone 7 Plus (128 GB): 879 Euro statt 1009 Euro
Österreich: Das iPhone 8 im Einzelhandel
Ein österreichisches Vergleichsportal rechnete es durch und kam zu einem Ergebnis, das manch einen sicher überraschte: wer das iPhone 8 über den Einzelhandel bezieht und auf einen SIM-Only-Tarif des Discounters zurückgreift, spart viel Geld. Das Einsparungspotential liege, einen Zeitraum von zwei Jahren zugrunde gelegt, durchschnittlich bei über 220 Euro. So das Portal.
Und: Abhängig von der Größe des Speichers sowie der genauen Zusammensetzung des Tarifs, seien sogar Ersparnisse bis zu 334 Euro möglich. Das erstaunliche dabei ist, dass der Einzelhandel in Österreich das iPhone 8 bereits wenige Wochen nach weltweitem Verkaufsstart des Smartphones, schon in sein Portfolio aufnahm.
Für Nutzer, die sich ein iPhone kaufen wollen, kann sich auf die lange Sicht aber auch noch eine andere Variante finanziell lohnen: Das Handy ohne Vertrag im Einzelhandel zu kaufen und es mit einer Prepaidkarte des Discounters auszustatten. Entscheidend ist immer, wie der individuelle Verbrauch aussieht und welche Komponenten einem am wichtigsten sind (Datenvolumen, SMS, Telefonie).
iPhone 8 im Einzelhandel: Vorteil SIM-Only
Die iPhone-Fans, die das Modell beim Discounter kaufen wollen, haben noch einen weiteren Vorteil: Die SIM-Only Tarife (also ein Tarif ohne passendes Gerät) der Einzelhändler. Diese Tarife bekommt man meist ohne zeitliche Bindung. So kann man schneller und gezielter auf seine wechselnden Bedürfnisse und individuellen Wünsche, reagieren. Heißt: Man kann bereits nach drei Monaten schon wieder wechseln.
Das geht bei Verträgen mit Handy in den meisten Fällen nicht. Eine Vertragslaufzeit von 24 Monaten ist oft die Regel. Sieht man irgendwo ein Angebot mit Vertragskonditionen, die besser zu einem passen, heißt es dann: Pech gehabt. Denn der Wechsel ist erst nach Ablauf der zwei Jahre möglich.
Dieses Problem entfällt bei einem monatlich kündbaren Handytarif ohne Handy. Ein Wechsel ist hier nahezu jederzeit möglich. Die Flexibilität, jederzeit das beste Angebot wählen zu können, ist einer der großen Vorteile von SIM-Only. Ein weiterer Pluspunkt: Die Angebotsvielfalt. Gerade heutzutage bieten in Deutschland nahezu alle Mobilfunkanbieter solche SIM-Only-Tarife an. Vermutlich alles Aspekte, die auch viele österreichische Käufer dazu verleiteten, das iPhone 8 im Einzelhandel zu kaufen.
Smartphone mit oder ohne Vertrag?
Denn es kommt immer darauf an, welcher Mobilfunktyp man ist. Wer insgesamt wenig surft und damit wenig Datenvolumen verbraucht, kommt generell mit einem SIM-Only-Tarif am günstigsten. Und wer zudem keinen Wert auf das aktuellste, modernste Modell legt, für den stellt sich die Frage ohnehin nicht weiter: der Kauf im Einzelhandel ist absolut zu empfehlen.
Je mehr Datenvolumen, Frei-SMS sowie -Minuten jedoch benötigt werden, desto attraktiver erscheint der Abschluss eines Vertrags. Dieser beinhaltet das iPhone dann insgesamt kostengünstiger. Außerdem erhalten Apple-Fanatiker sowie Technik-Nerds, die immer auf dem neuesten Stand sein wollen, mit einem Vertrag nicht selten das allerneueste, modernste Gerät. Bei den im Einzelhandel angebotenen Geräten, handelt es sich um Vorgänger-Modelle.
Apple-Produkte beim Discounter in Deutschland
Das Medienecho war im April dieses Jahres groß, als Deutschlands führender Discounter, Aldi Süd, Apples Premium-Gerät ins Angebot aufnahm. Zwar nicht an allen Standorten der Discounter-Kette (nur in ausgewählten Aldi-Süd-Filialen) und auch nicht in der neuesten Version. Aber mit dem iPhone 6 Plus doch immerhin ein nach wie vor noch hochklassiges, top bewertetes Hochglanz-Produkt mit attraktivem Funktionsumfang: Ein Display mit hoher Punktdichte und einer Full-HD-Display-Auflösung von 1920 mal 1080 Pixeln, einer optischen Bildstabilisierung, 8-Megapixel-Digitalkamera sowie internen Speicherkapazität von 16 Gigabyte. Das Unternehmen mit dem berühmten Apfel-Logo, hielt damit also auch in Deutschlands Einzelhandel Einzug.
Aldi Süd bot das Smartphone in zwei verschiedenen Farben für 479 Euro an, ohne Vertrag und Sim-Lock. Dazu in regional begrenzter Anzahl, was dazu führte, dass das der Artikel in manchen Filialen binnen Stunden ausverkauft war. Zur gleichen Zeit (April 2017) kostete der Nachfolger, das iPhone 6S Plus im Apple Store mindestens noch 759 Euro. Das iPhone 6 Plus, gab es direkt bei Apple nicht mehr. Übrigens: Bei der österreichischen Aldi-Tochter Hofer, gab es das iPhone 6 ab August 2017 mit 32 GB Speicherplatz zum schier unglaublichen Preis von rund 350 Euro.
Video: Review: Apple iPhone 8 & 8 Plus (Deutsch) | SwagTab
iPhone 8 und Apple: Discounter in Deutschland tun sich schwer
Lange Zeit taten sich die Discounter in Deutschland schwer, ein solches Premium-Produkt ins Sortiment aufzunehmen. In unserem österreichischen Nachbarland verhält sich das ein wenig anders. Dort bot Hofer (Österreichs Aldi) bereits 2015 verschiedene Modelle des iPhone 5C an. Mit erheblich Einsparpotential: 446,77 Euro beim Discounter im Vergleich zu knapp 500 Euro bei Apple selbst.
Auch bei Penny Österreich konnte man in jenem Jahr ein iPhone kaufen. Zum Preis vom 199 Euro gab es das iPhone 4S in unterschiedlichen Farbvariationen und einer Speicherkapazität von 8 GB. Bei beiden Discountern, Hofer und Penny, wurden die Artikel nur kurzzeitig zum Kauf angeboten. Was dazu führte, dass sie schnell vergriffen waren.
Schon als es in Österreich erstmals Apple-Smartphones im Einzelhandel gab, wurde spekuliert: Ist der iPhone 5C-Verkauf in Österreich vermutlich eine Art Testlauf für Aldi und Apple? Das ist nicht unrealistisch, denn schließlich gab es bei Aldi Süd im Frühjahr erstmals auch in Deutschland einen solchen Artikel zu kaufen. Ob es für eine Trendwende reicht und dies auch in Deutschland noch öfter vorkommt, bleibt abzuwarten.
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