Fragt man die Menschen nach ihren Wünsche und Träumen, so wird die Antwort nicht selten lauten: Einmal Millionär sein. Doch macht Geld wirklich glücklich? Wie fühlt es sich eigentlich an, eine Million auf dem Konto zu haben und wie kann ein solcher Wunsch erfüllt werden?
Der Wert des Geldes wird durch die Menschen bestimmt
Grundsätzlich stellt sich überhaupt erst die Frage, ab wann jemand eigentlich als reich gelten darf. Die Million ist bis heute eine magische Grenze, auch wenn sie eigentlich viel weniger wert ist als noch vor einigen Jahrzehnten. In den 1950er Jahren war ein Millionär in Deutschland noch eine absolute Seltenheit. Zu jener Zeit war ein solches Vermögen unvorstellbar. Durch die Inflation ist das heute völlig anders. Heute fällt ein Millionär in Deutschland mehr oder weniger überhaupt nicht mehr auf.
Die Anzahl der Millionäre steigt weltweit rasant an, in Deutschland hat dieser Wert allein im Jahr 2014 um mehr als sieben Prozent zugenommen. Insgesamt gibt es jetzt fast 100.000 Millionäre im Land. Letzten Endes entsteht der Wert von Geld immer erst im Geiste der Menschen. Nüchtern betrachtet handelt es sich nur um einen virtuellen Wert auf dem Bankkonto und nicht zuletzt die Bankenkrise hat uns gelehrt, dass die Banken für diesen Wert nicht einmal genügend Barreserven auf Lager haben.
Der Wert des Geldes entsteht vor allem durch die Anerkennung der Mitmenschen und ist in seiner Natur relativ. Ein armer Schlucker kann sich schon wohlhabend fühlen, wenn er in seiner Nachbarschaft der einzige Mercedes-Fahrer ist. Ein Millionär in Deutschland bekommt hingegen schon mal Minderwertigkeitskomplexe, weil sein Haus mit 20 Zimmern das kleinste in der Straße ist.
Geld wird aber auch mit Freiheit verbunden. Mit der Freiheit, tun und lassen zu können, was immer man möchte. Ob lange Reisen, teure Restaurantbesuche oder Shoppingtouren, nichts scheint mehr unmöglich. Derlei Eskapaden können sich aber schnell als Schall und Rauch entpuppen.
Macht Geld glücklich?
Die meisten Psychologen sind sich einig, dass viel Geld auf dem Konto nicht automatisch zu mehr Glückseligkeit führt. Auch Millionäre in Deutschland haben noch immer mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen und laufen nicht nur den ganzen Tag sorgenfrei mit einem breiten Grinsen herum. Es gibt jedoch bis zu einem gewissen Grad einen direkten Zusammenhang zwischen Geld und Glückseligkeit. Vor allem unterhalb der Armutsgrenze hängt viel von der Lebensqualität direkt vom Geld ab
. Wer sich jeden Monat Gedanken um das Bezahlen der Miete oder sogar eine ausreichende Ernährung machen muss, sehnt sich natürlich nach Millionen auf dem Konto. Ab einem Monatseinkommen von etwa 6.000 Euro monatlich schwinden aber die Zuwächse der Zufriedenheit immer mehr. Auf einem solchen Niveau ist bei den meisten bereits für alles gesorgt. Noch mehr Geld kann dann sogar zu Problemen führen.
In Umfragen zeigt sich immer wieder, dass Millionäre in Deutschland mit zu den unglücklichsten Menschen überhaupt zählen. In dieser speziellen Gruppe sind Krankheiten wie Depressionen. Die London School of Economics konnte außerdem in einer Studie nachweisen, dass Millionäre im Schnitt häufiger Selbstmord begehen als Normalverdiener. Die Gründe dafür könnten unterschiedlicher kaum sein.
Sehr häufig gilt als Ursache aber, dass sie hausgemacht sind. Topverdiener mit einem Einkommen von mehr als 100.000 Euro pro Jahr widmen sich oft voll und ganz der Arbeit und der Wirtschaft. Dadurch fehlt die Zeit für Familie und Freunde, in der Folge vereinsamen die Menschen und für so manchen bedeutet das trotz Millionen auf dem Konto den Abstieg ins Bodenlose. Unter dem Strich lässt sich ganz klar sagen, dass Geld vieles ermöglicht, aber eben kein Garant für ein schönes Leben ist.
Wie wird man eigentlich Millionär in Deutschland?
Jeder hat wohl schon mal von Patentrezepten zum Reichwerden gehört. Immer wieder versprechen wenig vertrauenswürdige Quellen, mit Online-Casinos oder ähnlichen Dingen in Windeseile zum Millionär in Deutschland zu werden. Auch das klassische Lotto steht noch hoch im Kurs und tatsächlich können sich dadurch etwa 300 Menschen pro Jahr stolz als Millionär in Deutschland betrachten. In der Realität aber haben nur die wenigsten ihr Vermögen einfach so über Nacht gewonnen. Die meisten müssen immer noch hart dafür arbeiten und konnten sich erst nach einem langen Leidensweg über ihre Millionen freuen.
So erging es selbst vielen bekannten Namen, darunter Günther Jauch und Dietmar Hopp. Bevor der ganz große Durchbruch kam, haben diese und andere hart gekämpft und Jahrzehnte unermüdlich geschuftet, um zu ihrem heutigen Status zu gelangen. Wichtig für jeden angehenden Millionär in Deutschland sind Durchhaltevermögen, der unbedingte Wille zum Erfolg, das Knüpfen der richtigen Kontakte und vor allem eine gute Idee. In der deutschen Wirtschaft lechzen Investoren geradezu nach guten Einfällen und lassen dafür gerne viel Geld springen. Mit Risikokapital kann der Traum von den Millionen auch sehr schnell erfüllt werden, auch wenn trotzdem noch viel Arbeit nötig ist. Auf diese Weise hat zum Beispiel auch Jeff Bezos, der Gründer von Amazon, den Grundstein zu seinem Vermögen gelegt.
Weniger anstrengend war der Weg zum Reichtum natürlich für die Erben. Etwa jeder vierte Millionär in Deutschland, also etwa 25 Prozent, hat seine Millionen schlicht geerbt und musste nichts weiter dafür tun. Weltweit sieht die Quote kaum anders aus. Das mag unfair erscheinen, allerdings sind die wenigsten Milliarden in kurzer Zeit entstanden. Abseits von einigen Ausnahmen wurden die größten Reichtümer immer über mehrere Generationen angehäuft. Die heutigen Riesensummen konnten überhaupt erst dadurch zustande kommen, dass die Erben mit dem Geld stets behutsam umgingen und es nicht einfach verschleuderten. Wer also selbst auch mal mit einer hohen Erbschaft konfrontiert wird, sollte sich genau überlegen, ob das Geld eines Tages auch die eigenen Kinder beglücken soll.
Geld ist nicht alles
Ohne Frage spielt Geld immer eine wichtige Rolle im Leben und die Deutschen werden auch in Zukunft den ganz großen Traum von der ersten Million träumen. Daran ist auch überhaupt nichts auszusetzen, wichtig ist jedoch immer, den richtigen Mittelweg zu finden. Geld kann eine Treppenstufe auf dem Weg zum Glück sein, allerdings nur in den seltensten Fällen das Ziel an sich darstellen.
Wer sich also in den Kopf gesetzt hat, auch eines Tages zu den oberen 1 Prozent zu zählen, der soll dieses Vorhaben ruhig weiter verfolgen, sich dabei aber nicht zu sehr darin verbeißen. Es gibt immer noch so vieles mehr im Leben zu entdecken und erleben, wo Geld überhaupt keine Rolle spielt. Dies sah auch Aristoteles Onassis ähnlich, der einst selbst als einer der reichsten Menschen der Welt galt. Er soll einst gesagt haben: „Ein reicher Mann ist oft nur ein armer Mann mit sehr viel Geld.!
Bildnachweis:©Fotolia-Titelbild:Tom Kuest#01:rasstock-#02:XtravaganT