Plastik und Zahn im Big Mäc Menü bei McDonald‘s

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Es geht schnell, ist praktisch und schmeckt oft auch noch gut: Fast-Food. Viele Verbraucher nehmen daher den hohen Fett- und Kaloriengehalt typischer Fast-Food-Produkte wie Burger, Pommes oder Pizza in Kauf.

Trotz Plastik-Funden bei McDonald’s: Lust auf Burger ungemein hoch

Und da trotz einiger medienwirksamer Lebensmittel-Skandale bei Fast-Food-Ketten (u.a. durch Plastik oder Gammelfleisch in den Gerichten) die Umsätze von Fast-Food-Giganten wie Burger King, Kentucky Fried Chicken oder Joey’s Pizza immer wieder in hohe Milliarden-Bereiche schnellen, will auch der Einzelhandel auf diesen finanziell einträglichen Zug der schnellen und praktischen Fertig-Produkte aufsteigen – wenn möglich ohne Plastik in den Gerichten.

Vor einigen Jahren bereits testete die Supermarkt-Kette Rewe ein ganz spezielles, neuartiges Konzept in der Kölner Fußgängerzone unweit des Doms, auch um vom gestiegenen Außer-Haus-Konsum und der hohen Fast-Food-Beliebtheit der Deutschen zu profitieren.

Fast food jetzt schon abgepackt  im Lebensmittelgeschäft

Fast food jetzt schon abgepackt im Lebensmittelgeschäft (#01)

Rewe mit speziellem Fast-Food-Konzept

2011 teste die Rewe-Gruppe daher das Convenience-Konzept „Rewe to go“, das eine echte Alternative zu all den McDonald’s– und Burger King-Filialen sowie Imbiss- und Dönerbuden darstellen sollte. Als „attraktive und schnelle Alternative für die Unterwegs-Versorgung beim Shopping oder in der Mittagspause“, kündigte das Unternehmen das neue Konzept am überaus hoch frequentierten Standort in der Kölner Hohen Straße an.

Auf 130 Quadratmetern gibt es ca. 1000 Artikel, wobei der Schwerpunkt auf verzehrfertigen Produkten liegt: von Salaten und Obst über Erfrischungsgetränke und „Coffee to go“ bis hin zu Backwaren, Sandwiches oder Sushi. Schnell muss es gehen, praktisch muss es sein und – wenn möglich – schmecken soll es.

Plastik, Zähne und ein Gammelfleisch-Skandal: McDonald’s Japan in der Krise

Gehörig der Geschmack ist im letzten Jahr einer Vielzahl an Kunden von McDonald’s, vor allem im asiatischen Raum, vergangen. Schreckensmeldungen von Plastik im Essen, Zähnen in Pommes und ein riesiger Gammelfleisch-Skandal in China sorgten 2015 für Einbußen beim Vertrauen der Kunden und letztlich auch bei den Geschäftszahlen.

Schon 2014 wirtschaftlich gesehen war kein gutes Jahr für den Fast-Food-Riesen, nicht nur in Japan sondern weltweit. In jenem Jahr verzeichnete der Konzern weltweit rund sieben Prozent weniger Umsatz und 15 Prozent weniger Gewinn als im Jahr davor. Und da hätten die Meldungen vom Plastik im Essen und vom Zahn in den Pommes eines Big-Mac-Menüs, zeitlich nicht unpassender sein und ungelegener kommen können.

Lebensmittel-sicherheit: Das ist das gute Recht des Verbrauchers

Lebensmittel-sicherheit: Das ist das gute Recht des Verbrauchers (#2)

Der Super-Gau – der Tod eines Verbrauchers, z.B. durch Erstickung aufgrund von Plastikresten – blieb glücklicherweise aus, dennoch kam es zu Verletzungen. Im Dezember 2014 entdeckte ein Kleinkind Plastikreste in seinem Schokoladeneis, die Folgen waren blutig: das Kind erlitt aufgrund der scharfen Plastik-Rückstände Schnittwunden im Mund.

Ein paar Wochen später dann der Riesen-Skandal in Osaka: eine Frau fand in den Pommes ihres Big-Mac-Menüs einen menschlichen Zahn. Solche Vorfälle, so sie auch in Deutschland auftreten, könnten langfristig dafür sorgen, dass die Verbraucher in die Arme anderer, alternativer Fast-Food-Anbieter getrieben werden. So z.B. auch in die Arme der Supermärkte und Discounter, die immer mehr den Wettbewerb mit den bekannten Fast-Food-Platzhirschen suchen.

Einzelhandel sucht Wettbewerb mit Fast-Food-Ketten

Und so finden sich auch in den Regalen der Supermärkte und Discounter allerlei Burger, Pizzen und Co. Vor allem das Burger-Sortiment ist bei den Lebensmittel-Ketten in den letzten Jahren immer weiter angestiegen. So bietet z.B. Rewe in seinen Filialen teils bis zu 15 verschiedene Burger-Produkte an: Pizzaburger, Hamburger, Cheesburger, Geflügelburger, Beefburger, Gemüseburger oder auch Chicken Burger. Um nur einige zu nennen.

Auch Discounter haben diese Entwicklung nicht verschlafen – in den Regalen von Netto etwa kann der Verbraucher und Fast-Food-Fan u.a. zwischen American Burger, Deutschland Burger und Brasilianischem Burger „Salsa Syle“ wählen. Plastikreste, Zähne oder Gummibänder als Folge einer fehlerhaften Herstellung bzw. Produktion in diesen Supermarkt-Produkten, sind bis heute nicht bekannt.

Zum Glück gibt es auch Menschen, die sich ganz bewußt für gesunde Nahrung entscheiden

Zum Glück gibt es auch Menschen, die sich ganz bewußt für gesunde Nahrung entscheiden (#03)

Trend geht zu Salaten, Sushi, Obst

Aber nicht nur Kalorienbomben wie Burger bieten die Einzelhändler ihren Kunden an. Der Trend geht immer mehr zu „gesundem“ – oder zumindest gesünderem – Alternativ-Fast-Food, sprich: Sushi, Salaten, Obst oder Gemüse-Reis. Sushi z.B. hat kaum Fett und ist somit ziemlich kalorienarm, seiner Gesundheit tut man mit Sushi in jedem Fall etwas Besseres als mit einem Burger.

Längst haben die Discounter und Supermärkte daher auch Tiefkühl-Sushi in ihren Sortimenten. Das Gleiche bei Salaten: wer auf Figur und Gesundheit achtet, greift eher zum Salat als zum Burger.
Hier gibt es reichlich Auswahl für die Verbraucher. Beispiel Edeka: dort kann der Kunde u.a. aus dem Salat mit Hack-Bällchen und Joghurt-Dressing, einem Produkt mit Pute und French-Dressing oder dem Fresh-Care-Salat „Quinoa Tofu“ mit Senf-Dressing, wählen.

Fast-Food ist also nicht immer gleichzusetzen mit fettigem Fleisch und salzigen Pommes, sondern kann auch für gesunde Produkte wie Obst oder Salate stehen.


Bildnachweis:© Fotolia- Titelbild:Jag_cz-#01: kungverylucky-#02:thingamajiggs-#03: Lukas Gojda

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